Die große Kunst des kleingärtnerns

Das bin ich

Ich wünsche euch einen wunderschönen Tag! Mein Name ist Katharina, ich bin 29 Jahre alt und damit weit unter dem Durchschnittsalter der meisten Laubenpieper in unserer Region. Und damit sind wir schon beim Kern des Problems angelangt:

Kleingartenvereine suchen ständig neue Mitglieder. Viele Gärten sind unbesetzt und verwildern. Seit diesem Sommer kümmere ich mich um circa 350 m² Gartenland im Kleingartenverein „Heinrich-Heine-Straße“ e.V. in Zeitz. Und ich liebe es, zusammen mit Gleichgesinnten etwas im Einklang mit der Natur zu schaffen.

Meiner Meinung nach haben Kleingärten ein Imageproblem, das ich u.a. mit diesem Blog, angehen will. Meiner Meinung nach fußt es auf drei Problemen:

1. Veraltete oder nicht vorhandene Internetpräsenz

Es ist kein Geheimnis, dass die meisten Kleingartenvereine keine eigene Internetseite haben. Meistens haben die Dachverbände eine eigene Internetseite, versäumen aber, diese aktuell zu halten. Eine freie Gartensparte online finden? Ferne Zukunftsmusik. Das ging, in meinem besonderen Fall, sogar so weit, dass ich 2 Wochen gebraucht habe, um die Kontaktdaten des gewünschten Vorstandsvorsitzenden (offline!) herauszubekommen. Viele potentielle Gartenfreunde sind vermutlich nicht bereit, so viel Energie schon bei der Kontaktaufnahme aufzubringen.

Sobotniks oder Mitgliederversammlungen sind prinzipiell immer eine gute Möglichkeit, um mit dem präferierten Gartenverein in Kontakt zu treten, wenn man diese Termine nur irgendwo finden könnte!

Meine Mission:

Meinem Gartenverein zu einer besseren Internetpräsenz verhelfen und Einblicke in mein Engagement als Kleingärtner auf meinem Blog teilen. Mindestens zweimal im Monat dürft ihr euch deswegen auf einen neuen Beitrag freuen.


2. Geringe sozio-kulturelle Durchmischung in den Gartenvereinen

Auch hier lüfte ich kein Geheimnis, wenn ich feststelle, dass die aktiven Laubenpieper und Vorstandsmitglieder oftmals weiße, ältere Männer sind. Ich finde Engagement für eine gemeinsame Sache von Jedem toll und nachahmenswert! Trotzdem: 

Gartenvereine (wie jeder andere Verein auch!) können von größerer sozio-kultureller Diversität massiv profitieren. Junge Kleingärtner können nicht nur neue Ideen bezüglich Digitalisierung und Veranstaltungsorganisation in die Vereine tragen, sondern können körperliche Arbeiten noch leichter ausführen.

Vereinskultur profitiert im Besonderen von jungen Familien, bspw. in puncto langfristiger Mitgliedergewinnung: Kinder lernen die Gartenarbeit schon früh zu schätzen und können Natur so im urbanen Raum auch hautnah erleben. Sprachliche Barrieren von Migrantinnen und Migranten können leichter durch gemeinsame Garten- und Vereinsarbeit abgebaut werden. Auch ich habe als Kind Kleingärten zu schätzen gelernt und möchte mich als Erwachsene nun auch in die Vereinskultur einbringen.

Der Blogname „kleingartenkind“ beschreibt deswegen ganz treffend sowohl meine Motivation als auch meine tiefe Verwurzelung mit dem Thema.

Meine Ideen:

Gartenvereine sozio-kulturell öffnen. Kleine Infrastrukturprojekte, wie bspw. ein Geräteverleih, können für viele Familien die Entscheidung, einen Garten zu übernehmen, erheblich erleichtern.

Projektgärten mit mehreren Pächtern schaffen den optimalen Raum für gemeinsame Gartenprojekte und senken gleichzeitig die Kosten für den Einzelnen und das Risiko einer Vielzahl verwaister Gärten für den Verein.

Die aktive Teilnahme an allgemeinen Wettbewerben und Aktionstagen, wie der bundesweiten „Interkulturellen Woche“ oder dem Bundeswettbewerb „Gärten im Städtebau“ machen die Teilnahme an der Vereinsarbeit erst richtig
spannend.

3. Ein Garten macht eine Menge Arbeit

Das ist nur mittelbar Teil des Imageproblems. Es ist eine Wahrheit, die jeder (Klein-) Gärtner sofort unterschreiben würde. Dessen sollte man sich also bewusst sein, bevor man sich für einen Garten entscheidet, ansonsten ist Enttäuschung und Frustration auf Pächter- und Vereinsseite riesengroß. Besonders am Anfang muss man viel Zeit einplanen, um seinen Garten auch baulich zu gestalten. 

Mein Blog soll deswegen meinen Weg als Kleingärtnerin ehrlich dokumentieren und für euch transparent machen, einerseits welche Herausforderungen und andererseits welche Genüsse mich erwarten.

Als ausgebildete Historikerin und Hobby-Ornithologin lasse ich es mir natürlich nicht nehmen, darunter auch naturkundliche und kulturgeschichtliche Beiträge zu mischen. In diesem Sinne wünsche ich euch viel Freude bei der Lektüre meines Blogs.
 

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