Fall – FEST in den HERBST

Der KGV „Heinrich-Heine-Straße“ e.V. lädt ein

Am Samstag, dem 22. September ab 14 Uhr findet in der Kleingartenanlage an der Heinrich-Heine-Straße in Zeitz ein großes Herbstfest statt.

Alle Vereinsmitglieder, ihre Familien und Freunde sowie alle Kleingarten Enthusiasten sind herzlich eingeladen! Der Eintritt ist frei.

Für das leibliche Wohl sorgt das ansässige Gartenlokal „Heinrich Heine“. 

Highlights aus dem Festprogramm

  • Kinderschminken und Stockbrot rösten
  • Spielprogramm für Kinder jeden Alters
  • LIVEMUSIK von den Nolling Stones
  • BBQ-Grill und frischgezapftes Bier
  • Verkostung von Weinen aus der Region

Veranstaltungsort

Festplatz vor dem Vereinslokal

Mirabellenernte, Vanille & Zimt

Rezept: Steinobst schnell und einfach haltbar gemacht

Lesezeit: 4 Minuten.

Igel
Kleingarten Igel


Auf meinem Gartengrundstück steht ein ausgewachsener Mirabellenbaum. In diesem Jahr trägt er so viele Früchte, dass die Äste der Schwerkraft nachgeben müssen. Viele Obstbäume haben in diesem Jahr ein Mastjahr. Ich habe deswegen das Glück, eine Ernte einzufahren, die ich garnicht gesät habe.

Kleingärten, so viel Arbeit sie bei der Übernahme machen, halten doch von Anfang an kleine Überraschungen bereit. Und das nicht nur an den Bäumen! Auf dem Weg durch die Gartenanlage ist mir ein kleiner Nützling begegnet: ein Igel. Das Jungtier hat gute Chancen, vor allem in verwilderten Gärten, gute Beute zu macht. In Fallobst und wilden Wiesen tummeln sich genügend Insekten.

Solltet ihr keinen eigenen Mirabellenbaum oder andere Steinobstbäume im Garten haben, lohnt sich der Blick an den Straßenrand. Vielerorts (vor allem an Bahndämmen) kann man jetzt Mirabellen- und andere Obstbäume abernten. Diese Früchte müssen vor dem Verzehr allerdings gründlich gereinigt werden, da sie dem Verkehrsschmutz ungeschützt ausgesetzt waren. Safety first: Sucht euch wenig befahrene Straßenabschnitte aus und erntet nicht direkt auf der Fahrbahnseite.


Mirabellenkompott für die Weihnachtszeit


Vorbereitungszeit: 20 Min.

Garzeit: 30 Min. / 2 h Abkühlen
Schwierigkeitsgrad: Anfänger


Zutaten

  • 1, 5 kg Mirabellen (ganz, mit Stein)
  • 1 l Wasser
  • 0, 5 kg Vanillezucker
  • 1 gestrichener TL Zimt
  • Schale und Saft einer kleinen Bio-Zitrone


Utensilien

  • hoher Topf mit großer Auflagefläche und Glasdeckel
  • mittelgroßer Topf
  • Schöpfkelle
  • 3-4 Einmachgläser (400-500 ml) mit Schraubdeckel
  • Wasserkocher (idealerweise mit Temperaturanzeige)
  • Grillthermometer


Utensilien vorbereiten

Einmachgläser säubern und mit kochendem Wasser ausspülen. Insbesondere die Deckel dürfen keine Rückstände, Rost oder Löcher aufweisen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass das eingemachte Obst binnen kürzester Zeit schimmelt. Auch neu gekaufte Gläser genau kontrollieren und heiß ausspülen.


Zutaten vorbereiten

Mirabellen abspülen und solche mir Druck- oder Fraßstellen aussortieren. Zimt, Zitronensaft, Zitronenschale, Zucker und Wasser im kleineren Topf zusammen kurz aufkochen. Die Mirabellen in die Gläser füllen und mit dem noch heißen Zucker-Gewürz-Sud übergießen.


Einkochen

Topf mit Thermometer

Die befüllten und zugeschraubten Gläser in den großen Topf stellen. So weit mit 85°C heißem Wasser füllen, bis die Gläser zu 2/3 im Wasser stehen. Die Einmachgläser sollten den Topf nicht überragen. Das Grillthermometer so in den Topf hängen, dass es den Boden des Topfes nicht berührt. Dann den Herd auf der mittleren Stufe anschalten. Den Glasdeckel schräg auf den Topf legen, sodass sich die Temperatur regulieren kann. Die Gläser bei max. 85°C dreißig Minuten lang einkochen. Der Topf muss alle fünf Minuten auf die richtige Temperatur kontrolliert werden. Diese schonende Methode sorgt dafür, dass die Mirabellen intakt bleiben und die feine Haut (hoffentlich!) nicht reißt. Anschließend herausnehmen und bei Zimmertemperatur auskühlen lassen. Die Deckel sollten sich nach dem Abkühlen leicht nach innen gewölbt haben. Sollte das nicht geschehen sein, das entsprechende Glas in den Kühlschrank stellen und innerhalb von einer Woche verzehren.


Tipps & Tricks

Zimt schmeckt nicht?
Statt Zimt und Zitrone können auch Nelke, Sternanis und Limette verwendet werden. Bei der Wahl der Gewürze sind dir prinzipiell keine Grenzen gesetzt.

Thermometer kaputt?
Sollte kein funktionierendes Thermometer vorhanden sein, beobachtest du einfach das Wasser. Verdampft es schon, macht kein rauschendes Geräusch und es haben sich noch keine Blasen am Topfrand und -grund gebildet, hat es die richtige Temperatur.

Kein großer Topf zur Hand?
Unser Gartenvorstandsvorsitzender hat mir den Tipp gegeben, dass man Mirabellen auch im Ofen einkochen kann. Die Temperatur lässt sich dann auch leichter kontrollieren. Den Ofen auf 90°C vorheizen. Einen Bräter (oder Ähnliches) mit den vorbereiteten Gläsern bestücken und 85°C warmes Wasser einfüllen. Ein Deckel ist nicht nötig. 30 Min. einkochen: Fertig.

Wie lange ist es haltbar?
Richtig eingekochte Lebensmittel sind praktisch unbegrenzt haltbar. Bei dunkler und kühler Lagerung behalten die Mirabellen circa 1 Jahr lang Konsistenz und Farbe. Meine Mirabellen werde ich als Kompott zum diesjährigen Weihnachtsfest servieren. Zu Vanillesoße oder mit Eiscreme ein Genuss.

Sowas von DDR?

Warum sich ein Kleingarten auch heutzutage lohnt.

Eine Kolonie Feuerwanzen (Pyrrhocoris apterus) war die erste große Entdeckung, die ich im Schrebergarten meiner Großeltern machte. Damals war ich wohl 4 Jahre alt. Bis heute fasziniert mich der Artenreichtum, der sich in Kleingartenanlagen findet. Erst kürzlich habe ich diese beeindruckende Raupe des Schlehen-Bürstenspinners (Orgyia antiqua) vor die Linse bekommen.

Egal, wo ich gerade bin: Ich liebe es, in Schrebergartenanlagen spazieren zu gehen, staunend zu beobachten und mit den Laubenpiepern ins Gespräch zu kommen. Ob Gartenstreber, Imker oder Poolbesitzer: Die Lust am Formen eines eigenen Stücks Land haben alle Schrebergärtner gemein.

Kleingartenanlagen sind Gleichmacher. Egal ob Hausbesitzer oder Mi(e)tbewohner, ob Immigrant oder Vereinsmeier, ob jung oder alt: Jeder kann sich einen Kleingarten leisten. Die laufenden Kosten betragen circa 10€ im Monat (pauschaler Anteil für Strom und Wasser schon mitgerechnet).

Jeder Gartenpächter kann außerdem selbst entscheiden, wie sehr er sich ins Vereinsleben einbringen möchte. In den meisten Fällen muss er oder sie durchschnittlich eine dreiviertel Arbeitsstunde im Monat für den Gartenverein einplanen. Das Jahressoll kann aber auch in einem größeren Sobotnik auf einmal abgearbeitet werden. Bei solchen Events kommt auch das leibliche Wohl nicht zu knapp.

Trotz mancher Einschränkungen in der Nutzung der Gartensparte, kommt es doch einem Privatgrundstück gleich. Partygärten, hoch umheckte Grüne Oasen oder 90 Prozent Ackerfläche: Der Garten lässt sich nach Lust und Laune gestalten.

Die Gartenauswahl: 5 wichtige Punkte

Bevor ich mir einen Kleingarten zulegte, musste ich mir über einige Dinge klar werden:

Welche Art Garten will ich anlegen?

Ich möchte einen reinen Wirtschaftsgarten im Peter-Lustig-Stil betreiben. D.h. ich möchte einiges anbauen und ernten und gleichzeitig ein lebendiges Biotop schaffen, in dem ich meinem Hang zur Tierbeobachtung fröhnen kann. Verschiedene Beete, ein Misthaufen und Obstbäume gehören deswegen zu meinem Traumgarten. Auf einer kleinen Rasenfläche kann meine Tochter barfuß spielen. Auf Künstliche Düngemittel und Unkrautvernichter verzichte ich allerdings streng. Dafür zupfe und hacke ich mich fit! Ich habe mir außerdem vorgenommen, weitestgehend auf strom- und motorbetriebene Gartenwerkzeuge zu verzichten. Mal sehen, wie lange ich die Gartenpflege ohne Rasenmäher, dafür mit Sense, durchhalte.

Welche Gartenanlagen sind zu Fuß von meiner Wohnung aus zu erreichen?

Das ist mit einem Sonntagnachmittags-Spaziergang leicht herauszufinden. Oftmals findet man dann auch den Vereinsvorsitzenden in seinem Garten und kann mit ihm gemeinsam die Gartenauswahl treffen.

Welche Auflagen hat der Kleingartenverein?

In der Gartenanlage meiner Wahl beträgt die jährliche Pacht 40€ und es müssen 8 Arbeitsstunden im Jahr geleistet werden. Garagen, Lauben und Geräteschuppen dürfen nicht mehr als ein Drittel der Gesamtfläche des Gartens einnehmen und als Gartenpächter ist man für die Instandhaltung des Zauns verantwortlich. That’s it.

Wie sind die Gartengrundstücke erschlossen?

Strom- und Wasseranschluss müssen vorhanden und intakt sein. Alles andere ist ein Bonus. Die Errichtung und Instandhaltung des Zaunes ist z.T. Aufgabe des Gartenpächters. Kosten für Strom und Wasser werden je nach Verbrauch abgerechnet. Da ich keine Laube habe, werde ich keinen Strom verbrauchen. Außerdem sinkt so das Risiko für Vandalismus und schafft meiner Meinung nach mehr Platz zur freien Entfaltung. Für mich war außerdem wichtig, dass der Garten kein allzu großes Gefälle aufweist und die Bodenbeschaffenheit in Ordnung ist. Bei verwilderten Gärten helfen sogenannte Zeigerpflanzen, die Qualität des Bodens zu beurteilen – ganz ohne Einsatz eines Chemiebaukastens.

Wie war das jetzt nochmal in der DDR?

Kleingartenanlagen gelten heute als Relikt der DDR-Zeit. Dabei existieren städtische Gartenkolonien bereits seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Schon damals dienten sie der Naherholung und der privaten Versorgung mit frischem Obst und Gemüse. Um die Gärten entwickelte sich schon vor 1945 eine lebendige Vereinskultur, die der SED zunächst sogar ein Dorn im Auge war.